Beim Einleben treffen Migranten jeder Art auf Situationen, in denen die kulturellen Unterschiede sehr deutlich werden. Normale, alltägliche Situationen können sich als sehr angenehm herausstellen, aber auch stutzig machen oder unverständlich sein. Und dies gilt nicht nur für die Neuangekommenen. Nachbarn, Kollegen, Ehrenamtliche, Mitarbeitende der Verwaltungen in dem Gastland sind über das Zusammentreffen der Kulturen oft genauso erstaunt.
Luxemburg ist ein Land mit 50% nicht luxemburgischen Einwohnern. Ausländer kommen aus der ganzen Welt. Das Zusammenleben mit anderen Ausländern ist ebenso normal wie die Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Nationalitäten.
Dieses Projekt konzentriert sich hauptsächlich auf Migranten aus Syrien, es schliesst aber auch Menschen anderer Länder ein, die sich in Luxemburg niederlassen und täglich mit den kulturellen Unterschieden in Kontakt kommen.
Ein Beispiel ist hier die Erfahrung einer Migrantin aus einem Land mit einer hierarchischen Gesellschaftsstruktur: Der Arztbesuch im recht egalitären Luxemburg kann für sie ziemlich überraschend sein, da der Arzt die Migrantin (oder den Migranten) fragt, woher sie glaube, dass die Unannehmlichkeiten herrühren könnten. Für die Migrantin aus dem hierarchischen Land unerwartet, da sie gewöhnt ist, dass der Arzt die Diagnose stellt, unabhängig von der Meinung des Patienten. Deutlich ein kulturelles Missverständnis.
Fünf Kulturexperten vom Hofstede Center haben derartige Situationen in ihren internationalen Arbeitsleben selbst erlebt und die Initiative ergriffen, einige dieser Missverständnisse zu beschreiben. Das Projekt wurde anfänglich in den Niederlanden lanciert und wird jetzt in Luxemburg eingeführt, weitere Länder sind geplant.
Die Entwicklung der luxemburgischen Webseite wurde vom AMIF Fond und dem OLAI (Office luxembourgeois de l’accueil et intégration) kofinanziert. Freiwillige haben das Projekt bei den Übersetzungen ins Französische, Deutsche und Arabische unterstützt. Ihnen sei hier nochmals ausdrücklich gedankt.
Diese Geschichten zeigen die kulturellen Unterschiede zur luxemburgischen Kultur, bieten Hilfe beim Verstehen und Tipps wie sowohl Luxemburger, andere hier niedergelassene Ausländer als auch Migranten das Missverständnis lösen können. Illustrationen machen die Situationen und das Navigieren zwischen den Geschichten anschaulicher. Die Erklärungen und Lösungen sind wissenschaftlich fundiert, sind aber auch für Laien gut verständlich. Der Leser lernt die erfundene Familie Yousef mit syrischen Wurzeln, die erfundenen portugiesischen und italienischen Familien, kennen und sieht, wie sie sich alle in dem multikulturellem Umfeld in Luxemburg zurechtfinden.
Die Geschichten sind in Zusammenarbeit mit Flüchtlingen und Hilfsorganisationen entstanden. Prof. Geert Hofstede hat die kulturellen Interpretationen der Geschichten bestätigt.
Connect2us ist eine Partnerorganisation von Hofstede Insights und der International Organization for Migration (IOM) in Den Haag.
Die Entwicklung der luxemburgischen Webseite wurde vom AMIF Fond und vom OLAI kofinanziert.
Die Illustrationen sind von Emmi Kyytsönen.
Die Webseite wurde von Buro85 entwickelt, in Zusammenarbeit mit Studio Cometa.